Deutsch-Polnische Jugendbegegnung in Kreisau
Polsko-niemiecka wymiana młodzieży
Begegnung junger Handwerker des Berufskollegs Ulrepforte mit polnischen Auszubildenden in Kreisau. Im März 2013 begaben sich 18 Auszubildende auf eine besondere Reise: Dachdecker unseres Berufskollegs sowie Maler-/Lackierer/innen des in Kooperation verbundenen Richard-Riemerschmid-Berufskollegs besuchten unter Leitung der Religionslehrer Anselm Gnoth und Jost Klausmeier-Saß die Jugendbegegnungsstätte in Kreisau / Krzyzowa in Niederschlesien, Polen. Kreisau hat durch den sog. Kreisauer Kreis“, der Widerstandsbewegung um Helmuth James von Moltke und seiner Frau Freya geb. Deichmann, geboren 1911 in Köln, Berühmtheit erlangt. Auf ihrem Gut in Kreisau trafen sich zwischen 1940 und 1944 junge Männer und Frauen, die ein demokratisches, die Würde eines jeden Menschen achtenden Deutschland nach der NS-Diktatur planen und mitgestalten wollten. Die Jugendbegegnungsstätte ist in den Gebäuden des ehemaligen Gutes untergebracht, das noch heute durch seinen „Geist“ inspiriert und Geschichte plastisch und lebendig werden lässt. Dort befassten sich unsere Auszubildenden an historischem Ort mit diesem wichtigen Kapitel deutscher Geschichte. Auch andere Orte, wie der Besuch in der Gedenkstätte des Konzentrationslagers „Groß-Rosen“ lösten bei unseren jungen Erwachsenen tiefe Betroffenheit aus.
Fast 5 Tage standen die Jugendlichen mit unserer polnischen Partnergruppe (Auszubildende aus Leszno) in Kreisau im Austausch, verbrachten ihre Freizeit miteinander und renovierten mit ihnen einen Flur des Wohntraktes der Begegnungsstätte. Wegen der winterlichen Temperaturen und Schneefall konnten unsere Dachdecker nicht die geplanten Außenarbeiten erledigen, wurden stattdessen von den Maler- und Lackiererinnen des Richard-Riemerschmid-Berufskollegs „angelernt“, was – nach Abnahme durch polnischen Fachkräfte bestätigt – zu einem sichtbar hervorragenden Ergebnis führte. Besonders gelungen war das gemeinsame Arbeiten mit der polnischen Partnergruppe. Für alle Beteiligten wurde deutlich, wie „Versöhnung“ und Annäherung in Europa sehr greifbar, handwerklich anpackend aussehen kann. Einblick in das Berufsbildungssystem in Polen gewährte unseren Auszubildenden schließlich ein Besuch in einem baugewerblich-technischen Berufskolleg in Schweidnitz. Besonders eindrücklich blieb hier, dass in der 4 jährigen (überwiegend vollzeitschulischen) Ausbildung kein Geld verdient wird Am Ende aber nicht zuletzt sei hier erwähnt, dass unsere Auszubildenden sich in vorbildlicher Weise verhalten und eingebracht haben: in die Begegnung und den Austausch mit polnischen Auszubildenden, bei der symbolischen Arbeit an der Jugendbegegnungsstätte und an allen anderen Orten. Sie haben das Berufskolleg Ulrepforte und das Gewerk des Dachdeckers würdig repräsentiert.
Die Organisatoren beider Berufskollegs danken an dieser Stelle allen Unterstützern: der EU-Geschäftsstelle der Bezirksregierung Köln, dem Ev. Kirchenverband Köln und Region, dem Ev. Kirchenkreis Köln-Süd sowie den Betrieben, die für Ihre Auszubildenden den Teilnehmerbetrag übernahmen oder unter Lohnfortzahlung von der Arbeit befreiten.
Diese Projekte wurden gefördert von der:
EU-Geschäftsstelle – Wirtschaft und Berufsbildung – der Bezirksregierung Köln