Schulbienen am Berufskolleg Ulrepforte
Man sagt Bienen seien unverzichtbar, um den Hunger der wachsenden Weltbevölkerung zu stillen. Das ist mit Sicherheit richtig, aber auch, oder vor allem, um die Biodiversität zu gewährleisten, um ein ökologisches Gleichgewicht zu erhalten – und natürlich ist da noch der leckere Honig….
Aus diesen und vielen anderen Gründen entschloss ich mich als Lehrer der Berufsschule mit Unterstützung der Schulleitung ein Projekt zu initiieren, das nicht nur eine kleine Schulimkerei mit nachhaltig gewonnenem Honig für die Schule mit sich bringt, sondern auch zu Ruhe und Ausgeglichenheit bei Schülerinnen und Schülern sowie dem Kollegium führen kann. Das Imkern bietet nachweislich einen Ausgleich zu Arbeit und zum Schulalltag und ermöglicht es auch Auszubildenden und Lehrkräften, sich außerhalb des normalen Unterrichts in anderen Zusammenhängen kennenzulernen.
Dieser Aspekt spielt insbesondere bei der Betreuung der Bienen eine große Rolle. Nicht der Imker gibt vor wie es läuft, sondern die Bienen bzw. die notwendigen Arbeitsschritte je nach Jahreszeiten.
Laut der UNESCO-Kommission Deutschland liegen darüber hinaus die Gründe für die Haltung von Bienen auf der Hand:
„Wir sensibilisieren für die großen ökologischen Zusammenhänge und schaffen ein Bewusstsein für die Bienen als Schlüssel der Biodiversität. Wir vermitteln eine ökologische Bienenhaltung zum respektvollen Umgang mit Honigbienen. Die von uns vielfältig gestalteten Lebensräume tragen auch zum Erhalt der Wildbienen bei.
Wir sind überzeugt, dass…
- Umweltbildung ein Schlüssel zur Förderung von Biodiversität ist.
- unsere ökologische Bienenhaltung respektvoll mit Honigbienen umgeht.
- Bienen Schutzhabitate benötigen, um unabhängig von menschlicher Einflussnahme wieder sichere Populationen aufzubauen.
- der Erhalt der Natur eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe ist.”
https://www.unesco.de/bildung/bne-akteure/stadtbienen
Einen Beitrag, den wir auch in der Schule gerne leisten werden und der uns im Verlauf des Jahres die Arbeit hoffentlich versüßen wird. Hierfür engagieren sich nicht nur die Lehrkräfte unseres Berufskollegs, sondern auch Schüler*innen aus verschiedenen Bereichen sind aktiv. Z.B. werden die Schüler*innen der Berufsfachschule Holz bei dem Bau der Beuten, den Bienenhäusern, von den Werkstattlehrern Hanno Mühlenbach und Andre Siebke unterstützt. Oder Schüler*innen der Tischlerunterstufe und der Tischlermittelstufe, also des ersten und zweiten Lehrjahres, sind längerfristig bei der Betreuung und Pflege der Bienenvölker dabei.
Das Material zum Bau der Behausungen der Bienen, Weymouthskiefer, ist großzügigerweise von der Tischler-Innung Köln gestiftet worden, so dass dem Einzug sanfter und fleißiger Bienen in diesem Jahr nichts mehr im Wege steht.
Das Projekt ist nachhaltig und langfristig angelegt, so dass mehrere Schülergenerationen das Projekt engagiert und mit Neugier betreuen können, und dass uns die Bienen jedes Jahr aufs Neue viel Freude und leckeren Honig schenken können. Ziel ist es, eine funktionierende, sich selbst tragende und zum Wohlbefinden von Schüler*innen und Kolleg*innen beitragende Schulimkerei aufzubauen, die nachhaltig und langfristig auch Honig in Bioqualität erzeugt.
Ben Bornhöft, Bildungsgangkoordinator Tischler