Dachdecker besuchen Mayen
Schule, Schiefer, Schacht
Für ein besonderes Highlight am Ende des letzten Schuljahres sorgte die die Firma Schröder Bedachungen aus Rodenkirchen. Sie stiftete den Preis, den sie für eine von ihnen gestaltete Fassade erhalten hatte, für eine Exkursion nach Mayen in der Eifel. Firmengründer Manfred Schröder begleitete die 40 Dachdeckerauszubildenden der Mittelstufe und vier Kolleginnen und Kollegen persönlich und mit sichtbarer Freude auf diesen Ausflug.
Das Programm startete mit einem Imbiss und Begrüßung im Firmensitz von Schröder Bedachungen in Rodenkirchen. Dann brachte der gecharterte Bus die zumeist friedlich schlummernden Dachdecker nach Mayen, wo zunächst das BBZ (Bundesbildungszentrum) des Deutschen Dachdeckerhandwerks besucht wurde. Es ist das größte Ausbildungszentrum des Dachdeckerhandwerks und blickt auf eine lange Tradition an diesem Ort zurück. Ausbildung, Meisterschule und Fortbildungen finden hier unter anderem statt. Geschäftsführer Artur Wierschem und sein Kollege Rolf Fuhrmann berichteten besonders über die Meisterschule, die für den einen oder anderen Azubi für die Zukunft schon auf dem Plan steht.
Es gab danach Gelegenheit, verschiedene Werkhallen und Unterrichtsräume zu besichtigen und mit Ausbildern zu sprechen. Neben klassischer Handwerkskunst kommt hier auch neuere Technik zum Einsatz: im Dämmstudio gibt es beispielsweise Modelle, an denen das korrekte Herstellen einer Luftdichtheitsschicht praktisch geübt und anschließend per Blower Door Test überprüft werden kann. Mitarbeiter Herr Schaaf demonstrierte, wie man Drohnen einsetzen kann, um den Zustand eines Daches zu kontrollieren. Auch VR-Brillen sollen zukünftig in der Ausbildung eingesetzt werden.
Nach einem weiteren Imbiss und dem Besuch der neu gebauten Dachdeckerherberge, wo die Lehrlinge während der überbetrieblichen Lehrgänge untergebracht sind, ging es zum Eifelmuseum in der Genovevaburg.
In 15 Metern Tiefe ist dort im ehemaligen Luftschutzbunker die Welt des Moselschiefers nachgebildet. Abbau, Bearbeitung, Handel und Verwendung wurden in einer Führung erklärt. Die Dachdecker ließen sich auf diese “Zeitreise” ein und konnten dabei sogar noch ihr Fachwissen an den Mann bringen. Auch wenn aktuell kein Schiefer mehr in Mayen abgebaut wird, kann man nach diesem Tag gut nachempfinden, wie das Material die Region und das ganze Dachdeckerhandwerk geprägt hat.
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